Kurz abkühlen, dann kleben - Wie bekommt man an eine Taufliege an den Haken?
Zufall oder freier Wille?
Kurz abkühlen, dann kleben - Wie bekommt man an eine Taufliege an den Haken?
Der Biologe Björn Brembs beschrieb für Telepolis die Prozedur:
"Um den Haken an die Fliege zu bekommen, betäubt man
die Fliegen zunächst, indem man sie kurz abkühlt (auf ca. 4 bis 5°C).
Dann kann man sie sich so hinlegen, dass sie mit dem Rücken nach oben
liegen. Der Haken hat dann den Klebstoff-Tropfen bereits angeheftet und
wird mittels eines 3D-Mikromanipulators (klingt hi-tech, ist aber sehr
lo-tech) genau zwischen Kopf und Thorax positioniert, so dass der
Klebstoff genau im "Genick" Kontakt mit sowohl Kopf als auch Thorax
bekommt.
An diesen Haken kann man die Fliegen dann an den
Drehmoment-Kompensator hängen, so dass sie stationär fliegen können.
Normalerweise bereiten wir einen Satz der Tiere am Tag vor dem
Experiment vor. Der Haken stört sie nicht sehr, sie können damit sogar
fliegen und gelegentlich entkommt auch mal eine (selten und oft kann
man sie wieder einfangen).
Wenn das alles passiert ist, muss man nur noch
genügend Tiere einfach fliegen lassen, bis man genügend hat, die ohne
Pause 30 Minuten durchgeflogen sind (wir wollten wirklich lange
Flugdauern, um eventuelle kurzfristige Effekte des Einhängens zu
vermeiden)."
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